"[...] Und wo bleibt die Neue Sachlichkeit? Nun, sie ist erstaunlich und - erfreulich! -schnell in der Versenkung verschwunden. Die Skeptiker, die von ihrer Entwicklung einen kümmerlichen Ersatz der Photographie erwartet, haben nicht recht behalten. Sie war offenbar nichts weiter als Übergang zu einer Kunst, die zwar gegenständlich bleibt, dabei aber den ganzen sinnlichen Reiz hat, der von jeher wichtigste Eigenschaft aller Malerei gewesen ist. Dabei ist eine deutliche Hinneigung zum Dekorativen nicht zu verkennen. Es ist nicht möglich, alle die Maler aus den verschiedenen Gegenden Deutschlands zu nennen, die unter diesen Begriff fallen. Es sei darum neben schon bekannten Erscheinungen wie Richard Seewald, Xaver Fuhr, George Grosz, Werner Heuser, F. M. Jansen, Bernhard Kretzschmar, Otto Lange, Hans Meid, Heinrich Nauen, Maria Slavona, Emil Rudolf Weiss, Adolf Wuester auf ein paar jüngere Begabungen hingewiesen, die sich im Rahmen dieser Ausstellung als vielversprechend zeigen. Da ist vor allem der seit Jahren in Düsseldorf arbeitende Pole Jankel Adler, dessen Bilder mit Einzelfiguren bei feinster malerischer Empfindung von starker monumentaler Wirkung sind. [...]"

Auszug aus Straus-Ernst, Luise: Die Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Köln. In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur, 44. 1928-1929, S. 376-383, hier S. 380 > https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kfa1928_1929/0421

 


"Adolf Wuester, der bei Schames seine Bilder zeigt, ist Rheinländer, von heiterem Temperamente und der französischen Lebensauffassung zugetan. Ein bestechendes Malwerk. Stilleben lecker und diskret zugleich, Liebespaare voll animalischer Wärme. Kompositionen wie "Fest in Menton" und "Zwei Mädchen am Fenster" voll abgewogen vornehmer und als Kontrast kühner Farbhaltung."

Sascha Schwabacher in Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers, 21 Jg., 1929, S. 271.