Marguerite Calmel (19. März 1893 - 22. August 1961)

 

 Hochverschuldet ließ der mittellose Kunstmaler Adolf Wüster irgendwann im Jahr 1911 Frau und Tochter am Chiemsee sitzen und machte sich Richtung Paris aus dem Staub. 

 

Allem Anschein nach tauchte der 23-Jährige dort nicht nur in die Künstlerszene ein, sondern fand auch bald eine neue Liebe. Die noch nicht 20-jährige Bäckerstochter und Buchbinderin Marguerite Calmel.

 

 Ich weiß nicht nicht, wo und wann genau er sie kennengelernt hat und auch nicht, ob sie zusammen mit ihm in seiner Wohnung in der Rue Belloni lebte. In jedem Fall muss die Beziehung jedoch enger gewesen sein, denn im August 1913 erblickte der gemeinsame Sohn Henri das Licht der Welt. 

 

Wie lange Adolf und Marguerite  ein Paar waren, ist ebenfalls unbekannt. 1930 heiratete Marguerite jedenfalls den bekannten Autor, Verleger und Antiquar  Lucien Scheler (1902 - 1999). Ich vermute, dass ihre Tätigkeit als Buchbinderin die beiden zusammengeführt hatte. Diese Ehe wurde 1937 geschieden. Danach ging sie eine weitere Ehe ein und zog nach Flayosc im Departement Var um, wo sie 1961 starb. 

 

Ich weiß nicht, wie eng Adolf Wüsters Kontakt zu Marguerite und seinem Sohn Henri in den 1930er Jahren und während der deutschen Besatzung Frankreichs war. Sicher ist jedoch, dass er auch nach 1944 in stetem Kontakt mit seinen Enkelkindern stand und diese wohl auch besuchte. Ja, er finanzierte sogar die Hochzeit eines Enkelkindes und bekam von einem Enkelsohn Besuch in München. 

 

Quellen: Fotografien und Aussagen von Nachfahren Adolf Wüsters und Geneanet (03. 09. 2025)